Ich hatte das ehrlich gesagt bislang für einen schlechten Scherz gehalten, dass Lena Meyer-Landrut nächstes Jahr ihren Titel als Euro-Visionärin verteidigen will. Geäußert im Überschwang der Gefühle. „Sorry, war nur Spaß!“ – „Nicht ernst gemeint!“
Aber Pustekuchen! Stefan Raab ist es wohl doch sehr ernst damit, Lena Meyer-Landrut nächstes Jahr noch einmal für Deutschland ins Rennen um den Eurovision Song Contest zu schicken.
Lena Meyer-Landrut: Touch A New Day
httpv://www.youtube.com/watch?v=6WIEQBeIoS0
http://www.youtube.com/watch?v=6WIEQBeIoS0
Zugegeben, ich fand Lena Meyer-Landrut anfangs ja auch ganz drollig und hatte ihr die Daumen gedrückt: Ihr Lolita-Sexappeal, ihr komisches Englisch, ihre Art zu tanzen, als wenn sie mal dringend auf Toilette muss – das war ein prima Package, wie wir Möchtegern-Marketing-Fuzzis sagen.
Aber mit jedem Interview, das sie gab, in ihrem komischen-Babydeutsch, wurde mir Lena Mayer-Landstuhl unsympathischer und ich war eigentlich ganz froh, dass Horst Köhler mit seinem bekloppten Rücktritt die grassierende Lena-Euphorie wirkungsvoll eingedämmt hat (Verdammte Axt: Bundespräsident Horst Köhler zurückgetreten).
Von meinen Antipathien abgesehen: Einen ersten Eindruck kann man halt immer nur einmal hinterlassen. Nächstes Jahr heißt es in Europas Wohnzimmern sicher nur noch: „Ach nee, die Bekloppte vom letzten Mal schon wieder!“
Außerdem: Sollte Meyers Lena fürs nächste Jahr gesetzt sein, gingen Das Erste und Pro7 eine Reihe quotenstarker Sendungen flöten. Denn wenn Stefan Raab eins kann, dann das: Bekloppte aufspüren.
Ich bin mir sicher: Mit einer weniger unseriösen Kandidatin – beispielsweise mit Lenas langweiliger Endspielgegnerin in „Unser Star für Oslo“ – hätte Deutschland den Eurovision Song Contest auch dieses Jahr wieder versemmelt.
Mit anderen Worten: Nix gegen Bekloppte – aber neu müssen sie sein!
Mach uns also den Horst, Lena, und trete zurück!